Julia 2015.21 - Nachts, wenn alle anderen schlafen by Charlotte Phillips

Julia 2015.21 - Nachts, wenn alle anderen schlafen by Charlotte Phillips

Autor:Charlotte Phillips [Phillips, Charlotte]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Belletristik, Kurzgeschichten & Anthologien, Liebesromane, Populäre Belletristik, Anthologien, Zeitgenössisch
ISBN: 9783733774639
Herausgeber: CORA Verlag
veröffentlicht: 2016-09-15T00:00:00+00:00


7. KAPITEL

Es begann mit einem leichten Zucken. Nicht stark genug, um Lara aus dem köstlichen Schlaf zu wecken, sondern gerade ausreichend, um zu registrieren, dass Alex an ihrer Seite lag und dieses wunderbare Gefühl von Zufriedenheit in ihr zu verstärken, bevor sie wieder in den Schlaf glitt.

Dann kam es wieder, begleitet von einem leisen Stöhnen. Dieses Mal öffnete sie die Lider halb und runzelte die Stirn. Es war noch früh am Morgen, draußen zog das erste graue Tageslicht auf. Alex hatte einen Arm schützend um sie geschlungen. Ihr Kopf lag an seiner Schulter. Sie atmete seinen Duft ein und kuschelte sich noch enger an seinen Körper. Das Gefühl von Geborgenheit wärmte sie durch und durch bis in die Zehenspitzen.

Im Halbdunkel stützte sie sich auf einen Ellbogen und sah lächelnd auf sein Gesicht herunter, auf die schönen Züge, das markante Kinn. Jetzt, da ihr Gewicht nicht mehr auf ihm lag, begann er, mit den Armen zu wedeln … und dann stöhnte er so laut auf, dass sie zusammenzuckte.

Abrupt setzte sie sich auf. Sofort fiel ihr der Tag ein, als sie sich das erste Mal begegnet waren – war das wirklich erst eine Woche her? Er war auf ihrem Sofa eingeschlafen, und sie hatte weiter an der Nähmaschine gesessen. Auch an dem Tag hatte er im Schlaf gestöhnt.

Sie lehnte sich über ihn und schaltete die kleine Lampe auf dem Nachttisch ein. Doch Alex wachte nicht auf. Offensichtlich fehlte ihm der Schlaf so sehr, dass er, wenn er einmal schlief, nicht so leicht aufzuwecken war. Besorgt beobachtete sie, wie er eine gequälte Grimasse zog. Schweißperlen traten auf seine Stirn. Sein großer Körper zuckte, er murmelte unverständlich vor sich hin. Das Murmeln wurde immer lauter …

Sie hielt es nicht länger aus und rüttelte ihn an der Schulter. Es nützte nichts. Also schlug sie ihm leicht auf die Wangen. „Alex!“

Er wedelte mit den Armen durch die Luft, schlug gegen das Kopfende des Betts, stöhnte so laut, dass es sich wie ein hilfloser Schrei anhörte.

In ihrer Panik tat Lara das Einzige, was ihr noch einfiel.

Der Albtraum hatte Alex fest im Griff. Angst, Schmerzen und Verzweiflung rauschten durch seine Adern. Er stolperte durch dichten Rauch, konnte den beißenden Geschmack an seinem Gaumen spüren. Der Rauch kratzte in seiner Kehle und machte es ihm unmöglich, nach Sam und dem Fahrer zu rufen …

Und dann schwappte plötzlich eiskaltes Wasser über ihm zusammen, lief über sein Gesicht …

Prustend schnellte er hoch, versuchte, sich zu orientieren. Er saß in seinem Bett, Wasser tropfte aus seinem Haar auf die Laken, Licht schien ihm hell in die Augen.

„Was, zum Teufel …“ Auch wenn er jetzt wach war … einzelne Bilder sah er noch immer vor sich, der Druck auf seiner Brust war noch immer da.

Dann erkannte er langsam, wo er war. Poppys Wohnung. Sein Zimmer. Lara, die neben ihm auf der Bettkante saß. Das Laken presste sie sich vor die Brust, in der Hand hielt sie noch das Wasserglas, das auf dem Nachttisch gestanden hatte. Sie sah ihn mit entschuldigender Miene an, unter der jedoch auch Angst zu erkennen war.



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